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News-Roundup September
Themen: Tram-Baustart, Lieferung neuer Bahnen, Neufahrzeug auf STB, Roll-Out Tw 60, Sternfahrt 25 Jahre TMB, neues IVB-Tram-Modell, Tw 305 nach Gmunden überstellt, Gleisentfernung nördliche Maria-Theresien-Strasse
09/01/2008
09/30/2008

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In eigener Sache
Experimentieren gehört bekanntlich dazu, will man das Optimum finden. In diesem Sinn experimentiert strassenbahn.tk seit einiger Zeit mit verschiedenen Varianten der Veröffentlichung von Kurznachrichten. Dies ist nun die nächste Variante: ein monatliches News-Roundup, das bei Bedarf mit weiteren Kurzmeldungen des laufenden Monats gefüllt wird. Dieser neue Ansatz verspricht verbesserte Übersichtlichkeit bei gleich bleibender Aktualität. "Große" Themen erhalten selbstverständlich auch weiterhin ihre eigenen Artikel.
Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit wurde das Layout nochmals geändert, die Artikel können jetzt einzeln aufgeklappt werden.

> Tw 305 nach Gmunden überstellt (, upgedated )
Am kleinsten Straßenbahnnetz Österreichs, jenem der bekannten Keramikstadt Gmunden in Oberösterreich, wurde der IVB-Triebwagen 305 in der Nacht von 5. auf 6. September eingegleist, nachdem er gut eine Woche lang auf der benachbarten Traunseebahn testweise im Linienbetrieb unterwegs gewesen war - strassenbahn.tk berichtete.

Nicht nur Österreichs Großstädte Graz, Innsbruck und Linz setzen auf das moderne Verkehrsmittel Straßenbahn zur Lösung ihrer Verkehrsprobleme, sondern auch die Kleinstadt Gmunden, in der mit nur 2,315 km Länge der kleinste Straßenbahnbetrieb des Landes besteht. Die traditionsreiche Tramlinie wird in bemerkenswerter Weise von Verein Pro Gmundner Straßenbahn und dem Betreiber, der Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft, erhalten und wurde in den letzten Jahren grundlegend saniert und modernisiert.

Gmunden will ab 2012 seine innerstädtische Straßenbahn mit der Traunseebahn zusammenschließen - Spurweite und Spannung stimmen überein. Es fehlt nur eine relativ kurze Verbindungsstrecke, um die Gleisnetze der beiden Betriebe zu einer attraktiven Regionalstadtbahn zu verbinden. Mit dieser Netzerweiterung soll auch der Wagenpark erneuert werden. Daher wird der IVB-Triebwagen von 12. September bis Ende des Monats auch auf der Gmundner Straßenbahn zu Testzwecken im Linieneinsatz stehen.

Zur Eingleisung des von Vorchdorf per Straßentieflader überstellten Wagens auf der Esplanade wurde die Straße einspurig abgesperrt. Die Abladung erfolgte im Bereich der Haltestelle Bezirkshauptmannschaft, sie verlief reibungslos.
Nach der Abladung erfolge die erste Fahrt aus eigener Kraft bis zum Franz-Josefs-Platz, der stadtseitigen Endstelle. Anschließend führte man die erste Probefahrt Richtung Hauptbahnhof durch, die mit 3 bis 10 km/h im Werkstättenmodus abgewickelt wurde, musste man doch sicherstellen, dass der 2,40 m breite Wagen alle Bahnsteigkanten und geparkten Autos unfallfrei passieren konnte, was bis zum Gmundner Hauptbahnhof auch problemlos klappte. Lediglich die Seitenspiegel mussten stellenweise eingeklappt werden - vor der Inbetriebnahme müssen noch einige Verkehrsschilder versetzt werden, auch das Remisenportal ist mit ausgeklappten Spiegeln nicht befahrbar.
Danach wurde der Wagen zurückgefahren zum Beginn der Steigung bei der Haltestelle Gmundner Keramik, um bis weit nach 2 Uhr im Abschnitt zwischen Arkadenhaus und Tennisplatz Brems- und Anfahrtests im Steilstück zu absolvieren.

Eingleisen und erstes Remisen-Foto von Tw 305 in Gmunden:

             

Fotos: Christoph Hufnagl
Zum Vergrößern bitte anklicken!

In der verbleibenden Zeit vor dem 12. September werden täglich ab 21 Uhr Test- und Zulassungsfahrten absolviert. Wie zuvor auch schon in Innsbruck und Vorchdorf, werden Bremsproben bei verschiedenen Geschwindigkeiten, Beladungs- und Gleiszuständen durchgeführt und ggf. die Spannungsversorgung angepasst, ehe der Wagen die behördliche Genehmigung für den Fahrgasteinsatz erhält.

> Tram-Baustart (), upgedated )
Der Baubeginn für die Tram Richtung Linser-Areal ist nun endgültig auf das kommende Frühjahr verschoben.

Was sich schon länger abzeichnete, wurde uns heute von Verkehrsstadtrat Walter Peer bestätigt: im Herbst ist nicht mehr mit einem Baubeginn zu rechnen.
Frühjahr 2009 wird seitens der Stadt jetzt anvisiert, die, laut Peer, ihre Planungsarbeiten gemeinsam mit den IVB wieder aufgenommen hat.
Auf Landesseite, so Peer weiter, hätte sich "wenig, um nicht nichts zu sagen" getan. Das von der Stadt schon seit längerem reklamierte Projektmanagement für das Gesamtprojekt "Regionalbahn und Straßenbahn" werde von seiten der Stadt weiterhin vehement eingefordert.

Es darf also damit gerechnet werden, dass im Frühjahr tatsächlich endlich die Bagger auffahren, auch, weil nur so der Zeitplan für das erste Teilstück im Zusammenhang mit der Eröffnung des neuen Gymnasiums gerade noch gehalten werden kann.

Nach Auskunft eines Insiders wird allerdings derzeit seitens der IVB nicht an dem Projekt gearbeitet. Wenn also tatsächlich Ausführungsplanungen laufen, so sind im Augenblick nur städtische Stellen wie z.B. das Tiefbauamt damit befasst.

> Lieferung neuer Bahnen (), upgedated )
Tw 306 ist bereits seit einigen Tagen in Innsbruck - regelmäßige Besucher von strassenbahn.tk werden am Vormittag des 29. August das Fuhrpark-Update bemerkt haben.
Der Wagen kam später in der Nacht des 28. als eigentlich geplant, weil dieses Mal der Transport im Stadtgebiet erst ab 22 Uhr erlaubt wurde, zusätzlich wurde er noch durch einen Unfall auf der A12 aufgehalten, weswegen der Schwertransport erst gegen 22:30 Uhr in der Pastorstraße eintraf.

Auch Tw 304 ist inzwischen im Liniendienst - erstmals gesichtet wurde er am Vormittag des 5. September von einem Forums-User auf Linie 1, am 6. September war er auf Linie 3 unterwegs.

Am späten Abend des 25. September wurde Tw 353 geliefert, der in den folgenden zwei Wochen auf seinen Linieneinsatz vorbereitet wird.

Tw 305 kommt am 2. Oktober aus Gmunden nach Innsbruck, für Tw 307 ist der 17. Oktober als Anlieferungstag vorgesehen.

> Neufahrzeug auf STB (), upgedated
Ab 6. Oktober wird auch auf der Linie STB erstmals ein Flexity Outlook im Planeinsatz stehen.

Die Premierenfahrt wird Tw 351 bestreiten, nicht, wie ursprünglich geplant, Tw 352. Das neue GPS-basierte Zugleitsystem (ZLS) - strassenbahn.tk berichtete - besitzt allerdings derzeit nur Tw 352, wo es inzwischen auch in der ersten Septemberwoche die behördliche Zulassung erhalten hat.

Tw 351 wird deshalb noch mit dem alten Zugleitsystem in Betrieb genommen. Neu ist eine behördlich vorgeschriebene Notbremsüberbrückung - bei Betätigung der Notbremse darf der Wagen im sogenannten "Innsbrucker Tunnel", im Bereich Mutterer Tunnel und Mutterer Brücke und im Bereich Kreither Brücke nicht sofort zum Stehen kommen, sondern muss noch aus dem Gefahrenbereich geführt werden können. Beginn und Ende dieser sogenannten "NBÜ-Bereiche" werden 50 m vor und nach diesen Zonen durch Signaltafeln angezeigt.
Mit dem alten Zugleitsystem müssen die Fahrer die NBÜ mittels einer Taste am Fahrerpult manuell aktivieren. Sobald das neue ZLS eingesetzt wird, wird die Aktivierung und Deaktivierung mittels im Gleis eingebauter Balisen automatisch geschehen.

Das neue Unterwerk, das in Gärberbach direkt unterhalb der Haltestelle entsteht, soll Ende November fertiggestellt sein und in Betrieb gehen. Der Speiseabschnitt verkürzt sich damit von 6 auf 2,9 km, erst ab dann können auch mehrere Neufahrzeuge auf der Linie STB gleichzeitig eingesetzt werden.

Wer übrigens den Eindruck hatte, dass das auf den Überlandstrecken genutzte Signalhorn der Neufahrzeuge an Lautstärke gewonnen hätte, hat sich nicht getäuscht: die bisherigen elektronischen Lautgeber wurden durch "echte" Kompressorhörner ersetzt. Diese sind nun kilometerweit zu hören und genügen allen Sicherheitsanforderungen.

> Roll-Out Tw 60, Sternfahrt 25 Jahre TMB (), upgedated )
Aber nicht nur Neues, sondern auch Altes macht von sich reden: der historische Tw 60, an dessen Restaurierung die Tiroler MuseumsBahnen rund 20 Jahre lang gearbeitet haben, ist vollendet und wartet auf seine Wiederinbetriebnahme als Museumsfahrzeug.
Zuletzt musste der ursprünglich für 500V ausgelegte Wagen noch für die 720V, mit denen das IVB-Netz jetzt gespeist wird, und später 750V adaptiert werden. Ein Einsatz auf der Linie 6 ist übrigens, wenn auch unwahrscheinlich, so doch nicht vollkommen ausgeschlossen.

Der eigentlich seitens des Vereins TMB anvisierte Roll-Out im August kam nicht zustande, da die behördliche Abnahme des Wagens sich verzögert hatte. Es wurde dann, inoffiziellen Informationen zufolge, zunächst auf einen unbestimmten Zeitpunkt nach der 25-Jahr-Feier der TMB, die am 18. Oktober stattfindet, verschoben.

Inzwischen liegt die behördliche Zulassung vor, das Verfahren wurde mit einer Bremsprobefahrt am 3. September auf der Linie 6 im Abschnitt Klostergasse bis Bretterkeller abgeschlossen. Der Museumsverein will den Wagen im Mai 2009 präsentieren und ab dann auch für Sonderfahrten verwenden.

> Neues IVB-Tram-Modell ()
Für Freunde des Kleinen, genau genommen der Modelle im Maßstab H0, gibt's schlussendlich auch noch eine sehr interessante Neuigkeit: der Wiener Modellbahnhersteller Halling hat vor einigen Wochen den historischen Stadttriebwagen 54 samt Beiwagen auf den Markt gebracht.
Das detailreiche, motorisierte Modell ist exklusiv bei Modellbahnen Heiss in der Museumstraße 6 erhältlich und basiert auf der Arbeit des Kleinserienherstellers "Modellbahn Tirol", der sich insbesondere auf Innsbrucker Modelle spezialisiert hat.

> Gleisentfernung nördliche Maria-Theresien-Straße ()
Jetzt gibt es kein Zurück mehr: mit der Entfernung des Gleises durch die Fußgängerzone in der nördlichen Maria-Theresien-Straße wurde um den 20. September herum zunächst durch Tranchieren des Gleiskörpers begonnen, am 25. September fehlte bereits der Linksbogen in Richtung Burggraben.
Wie bereits berichtet, wird das gesamte Gleis mit der Neugestaltung der Fußgängerzone entfernt.



(mps)
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