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Fahrzeugbeschaffung startet
Welche Tram-Modelle kommen in Frage?
11/24/2003
12/17/2003

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Der Beschaffungsprozeß von modernen Niederflurfahrzeugen für die bestehenden Linien läuft nun an. Die Stadt Innsbruck hat in Beschlüssen von Stadtsenat und Gemeinderat für die Linien 1, 3 und 6 vorerst €39 Mill. freigegeben, gebunden an einen Landesanteil von weiteren €13 Mill. für die Erneuerung des Wagenparks der Stubaitalbahn, für den ein Grundsatzbeschluß der Landesregierung vorliegt.
Über Hersteller und Typus der neuen Fahrzeuge wird mittels Ausschreibung entschieden. Die an der Ausschreibung teilnehmenden Hersteller werden auch eingeladen, Fahrzeuge zu Probefahrten nach Innsbruck zu schicken; solche Probefahrten sind in der ersten Hälfte 2004 zu erwarten.
Die Linien 1, 3 und 6 werden künftig mit maximal zu 30m langen und 2,40m breiten Einrichtungsfahrzeugen betrieben. Das Stadtnetz ist, obwohl die derzeitigen Fahrzeuge nur eine Breite von 2,20m aufweisen, größtenteils bereits für 2,40m Wagenbreite geeignet, einzig in der Andreas-Hofer-Straße ist für einen längeren Streckenabschnitt eine Gleisneulage notwendig.
Auf der Stubaitalbahn sollen Zweirichtungsfahrzeuge zum Einsatz kommen, bevorzugterweise vom selben Fahrzeugtyp.
Die Neufahrzeuge für die Linien 1, 3 (inklusive Westast 3), 6, STB und O können auf den 14 (+2) Hallengleisen der bestehenden Wagenhalle in Wilten untergebracht werden. Für die künftige Stadtbahn wird eigene Abstellanlage sowie eine kleinere Werkstätte errichtet werden müssen. Aufwändigere Arbeiten an den Fahrzeugen der Stadtbahn werden allerdings auch in der Hauptwerkstätte durchgeführt.

Welche Fahrzeuge kommen nun für Innsbruck in Frage?

Das Innsbrucker Netz ist kein "einfaches": das Netz ist Meterspur, es besitzt Steigungen von bis zu 46 Promille, es gibt enge Kurvenradien von bis zu 18m auf den Bestandsstrecken, und es besteht die Notwendigkeit einer Zweirichtungs-Variante für die Linie STB; an die neuen Niederflur-Bahnen werden also hohe Ansprüche gestellt.
Berücksichtigt man alle notwendigen Faktoren, selbstverständlich inklusive der Wirtschaftlichkeit, bleiben zwei Hersteller übrig: Siemens mit dem Combino und Bombardier mit dem Flexity Outlook, vormals bekannt als Cityrunner.

Der Combino von Siemens

Wie schon aus der Bezeichnung hervorgeht, kann dieses Fahrzeug vollkommen modular zusammengestellt werden. Dies ermöglicht maximale Flexibilität in Fahrzeuglänge, Motorisierung und Ausstattung. Es gibt Ein- und Zweirichtungsvarianten.

Combino  in Augsburg
Bildquelle: Siemens Combino
So sehen die Combinos aus, die in Augsburg im Einsatz sind.
Der Combino bietet unter anderem auch die Option der Klimatisierung des Fahrgastraumes. Diese Option würde in einer Innsbrucker Version des Combino wahrscheinlich genutzt werden, da die IVB seit geraumer Zeit nur noch klimatisierte Fahrzeuge ankaufen.

Möglicherweise wird ein Combino aus der deutschen Kleinstadt Nordhausen im Frühjahr 2004 in Innsbruck getestet. Dieses Testfahrzeug wäre allerdings nur 20,5m lang.
Technische Skizzen zweier für Innsbruck in Frage kommender Einrichtungs-Combinos. Technische Zeichnung Combino
Bildquelle: Siemens Combino

Der Flexity Outlook von Bombardier

Ein nicht minder vielseitiges und ebenfalls modular zusammenstellbares Fahrzeug ist der Flexity Outlook, in seiner Vorgänger-Variante namens 'Cityrunner' in Österreich bereits in Graz und Linz im Einsatz.

Flexity Outlook für Eskisehir, Türkei
Bildquelle: Bombardier Transportation
Flexity Outlook in Meterspur, gebaut in Wien für die türkische Stadt Eskssehir.
Eines dieser Fahrzeuge kommt möglicherweise im Frühjahr 2004 zu Probefahrten nach Innsbruck.
Bei den Fotos gibt's erste Detail-Bilder des Flexity für Eskisehir.
29,5m lang sind die Fahrzeuge für Eskisehir. Technische Zeichnung Flexity Outlook
Bildquelle: Bombardier Transportation

Welcher der beiden Hersteller zum Zug kommt, wird sich im Frühjahr 2004, nach der Ausschreibung, entscheiden. Geliefert werden und in Betrieb gehen sollen die neuen Trams so schnell wie möglich, idealerweise bereits 2005. Siemens gibt ein Jahr als Lieferzeit an, bei Bombardier sind es 1 1/2 Jahre.
Die Zeit drängt jedenfalls, denn der bestehende Fuhrpark hat das Ende seiner Lebensdauer erreicht.
Die ersten Bilder von Probefahrten sollte ich Ihnen schon bald hier präsentieren können.

Ergänzung vom 17.12.2003:
Die Anzahl der für die Stadtlinien zu bestellenden Fahrzeuge im Rahmen der ersten Bestellung soll 16 Stück betragen.

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